Instrumente
........Klarinette und Saxophon........
Die Klarinette
ist ein Blasinstrument mit zylindrisch gebohrter Röhre und einem am Schnabel
aufgelegten einfachen Rohrblatt. Sie wurde um 1700 von
Johann Christoph Denner (*1655, +1707) in Nürnberg aus dem Chalumeau entwickelt.
Die Klarinette hatte zuerst zwei Klappen und wurde seit dem
18. Jahrhundert zu dem heutigen Instrument mit 18 Klappen weiterentwickelt.
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts hat sie Eingang in das Orchester gefunden.
Sie wird als transponierendes Instrument notiert und in verschiedenen Stimmlagen
gebaut. Zur Familie der Klarinetten gehören u. a. das Bassetthorn und
die Bassklarinette.
Das von
A. J. Sax erfundene und 1846 patentierte Blasinstrument aus Nickel mit einfachem
Rohrblattmundstück und konischer Schallröhre wird heute
meist in sechs Größen vom kleinen Sopran- bis zum Bassinstrument
gebaut. Das Saxophon wurde in das Orchester eingeführt (G. Bizet,
"Arlésienne-Suite";
R. Strauss u.a.), fand Eingang in die Militärmusik und ist heute das bevorzugte
Instrument der Jazzmusik. Zunächst wurde das Saxophon in der
französischen Militärmusik, später dann auch in der Kunstmusik
verwendet. Heute ist das Saxophon vor allem ein Jazzinstrument.
........Flügelhorn und Trompete ........
Das Flügelhorn
war ursprünglich ein Blechblasinstrument des Militärs. Es war zunächst
das halbmondförmig gebogene, später trompetenartig gewundene,
aber durchweg konisch verlaufende Signalhorn der Infanterie. Es verschmolz im
19. Jahrhundert mit dem Kornett. Das Flügelhorn ist heute ein Sopran-
oder Altinstrument mit Ventilen, welches häufig in B gestimmt ist. Es zeichnet
sich gegenüber gestreckten Instrumenten wie auch der Trompete durch einen
weichen, runden Klang aus. Das Flügelhorn ist neben dem Holzsatz das melodieführende
Instrument. Es spricht leicht an und eignet sich daher gut für
schnelle gesangsähnliche Figuren. Die erste Stimme hat dabei häufig
über lange Passagen hinweg in hoher Lage die Melodie zu führen.
Die Trompete
ist ein Blechblasinstrument mit überwiegend zylindrischer Röhre und
einem halbkugeligem Kesselmundstück. Sie hat drei Ventile zu
Rohrverlängerung und damit zur Tonvertiefung. So können außer
den Naturtönen alle chromatischen Zwischenstufen erreicht werden. Die ursprüngliche
Form der Trompete geht auf arabische Vorbilder zurück und war gerade gestreckt.
Sie wurde im 15. und 16. Jahrhundert verlängert und S-artig gewunden.
Fast gleichzeitig trat auch die moderne zweiwindige Schleifenform auf. Die Klappentrompete
war eine Zwischenstufe der Entwicklung zur chromatischen
Trompete, die mit der Erfindung des Ventils 1830 beendet war. In ihren Anfängen
war die Trompete ein Königs-, Kriegs- und Kulturinstrument. Gegen Ende
des 18. Jahrhunderts gehörte sie zum festen Bestand des Orchesters und
der Militärmusik. Heute ist sie zudem ein bevorzugtes Jazzinstrument.
........Bariton und Tenorhorn........
Das Bariton
und das Tenorhon sind Blechblasinstrumente in elliptischer oder Tubaform
mit 3-5 Ventilen, weiter Mensur und einem großen Umfang. Es wird
oft im Wechsel mit dem Flügelhorn oder der Trompete als Melodieinstrument
benötigt. Wegen seines sehr weichen und vollen Tones, der bis in die höchsten
Lagen sehr leicht anspricht, eignet sich das Tenorhorn für schöne
Nebensoli.
........Althorn und Posaune........
Das Althorn
ist ein schon im Altertum verwendetes Blasinstrument. Ochsen oder Widderhörner
dienten bei der Jagd oder bei kulturellen Anlässen als
Signalinstrumente. Seit dem 17. Jahrhundert wurde das nunmehr aus Metall bestehende
Horn als Orchesterinstrument gebräuchlich. Nach 1800 entfaltete
sich allmählich - durch Einführung der Ventile, die den Blechblasinstrumenten
volle Chromatik ermöglichen - eine Familie der Horninstrumente mit unter-
schiedlichen Mensuren, Röhrenbiegungen und Ventilmechaniken (Waldhorn,
Bügelhorn). Die Althörner bilden als zwei- bis vierstimmiger Satz
zusammen mit
der Tuba das Akkordgerüst der Blasmusik. Obwohl auf dem Althorn auch anspruchsvolle
und klanglich schöne Solostimmen gespielt werden können, hat es
in vielen Stücken einfache, aber wichtige Begleitfiguren zu blasen. Seine
Bedeutung wird oft unterschätzt.
Die Posaune
ist ein Blechblasinstrument mit Kesselmundstück und langgezogener S-förmiger
Röhre mit enger Mensur und zu 2/3 zylindrischem Verlauf. Sie
wurde im 15. Jahrhundert aus einer Frühform der Trompete entwickelt. Heute
werden vor allem die Tenorposaune und die Bassposaune mit Quartventil
verwendet. Kennzeichen der Posaune ist der Zug, d.h. der erste und zweite gerade
Teil der Röhre ist von einem verschiebbaren u-förmigen Rohr umschlossen,
welches ausgezogen werden kann. So kann mit dem Hauptohr (mit Schalltrichter)
und dem Außenzug die Schallsäule stufenlos zu tieferen Tönen
verlängert
oder zu höheren Tönen verkürzt werden.
........Tuba
Die Tuba
war ursprünglich ein Blechblasinstrument der Römer in Form einer langgestreckten
Metallröhre mit einem Schallbecher. Sie ist heute das tiefste
Blasinstrument der Blechbläser aus der Familie der Bügelhörner.
Sie wurde um 1835 in Frankreich entwickelt und später zu den der Bügelhörner
ent-
sprechenden Großform weiterentwickelt. Sie besitzt heute zumeist vier
Ventile und ein seitlich angebrachtes Mundstück. Trotz seiner enormen Größe
benötigt man kein Übermaß an Luft, um sie spielen zu können,
so dass auch Jugendliche ohne große Probleme ein solches Instrument erlernen
können. Die
Tuba bildet mit ihren tiefen Tönen das Fundament einer jeden Bläsergruppe.
Schlagzeug........
Unsere Schlagzeuger
haben sehr unterschiedliche Instrumente zu spielen. Von der herkömmlichen
Trommel über Effekt- und Percussionsinstrumenten wie
der Pfeife, Triangel, Kastagnetten, Holzbock, Kuhglocke, Becken oder Löffel
bis hin zum Drum-Set ist alles dabei. Vor allem in lateinamerikanischen Stücken
können die Schlagzeuger zeigen, wie sehr ihr vielfältiges Instrumentarium
die Klang- und Ausdrucksmöglichkeiten des Bläsercorps steigert. Die
Löffelpolka
oder Musikstücke wie Quando, Quando sind dafür gute Beispiele. Percussion
ist eine instrumentenkundliche, nicht systematische Sammelbezeichnung für
alle Schlaginstrumente als Teil einer bestimmten Instrumentalbesetzung. Bedient
wird das Schlagzeug im Orchester durch den Pauker und weitere Musiker
je nach Zahl der geforderten Instrumente. In Jazz- und Tanzkapellen wird nur
ein Schlagzeuger eingesetzt. Durch die türkische Janitscharenmusik fand
das Schlagzeug Eingang in Militärkapellen und dann auch in Opern- und Sinfonieorchester.
Seit 1900 wurde es verstärkt, bis in der neuesten Musik sogar
Kompositionen nur für Schlagzeug geschaffen wurde.